Ein Kommentar von Martin Steinrücke (Health for future, KlimaEntscheid)

Der KlimaEntscheid Münster steht den Arbeiten am Kanal kritisch gegenüber. So beweist die Durchführung der Arbeiten zum Kanalausbau die Missachtung der Natur durch Politik und Verwaltung und entlarvt das Gerede von Nachhaltigkeit und Erhalt der Lebensgrundlagen als hohle Phrasen.

Gesunde Bäume werden gefällt, um Platz für Baucontainer und Gerätschaften zu schaffen. Die Belange der Baudurchführung werden höher gestellt als der Erhalt der Natur. Diese verachtungswürdige Geringschätzung unserer Lebensgrundlagen ist reaktionärer Ausdruck einer kalt technokratischen und an Effizienz orientierten Denk- und Handlungsweise. Sensibilität im Umgang mit der Natur, auch wenn es “nur” um einen relativ kleinen Baumbestand geht, ist den Akteuren fremd. Sie wird womöglich belächelt als eine romantische Weltfremdheit.

Der Versuch, nach umwelterhaltenden Maßnahmen zu suchen, wird erst gar nicht unternommen. Einmal beschlossen, exekutieren Politik und Behörden ihre Beschlüsse. Da dürfen sie sich nicht wundern, wenn die Bürger*innen aufbegehren. Dies wird in Zukunft mehr denn je gesellschaftlicher Alltag sein.

(Der Beitrag wurde in ähnlichem Wortlaut an die WN geschickt.)