„Global climate justice –
Diese Welt gehört nicht nur den G7!“
Am 03./04.11.2022 findet im Saal des Westfälischen Friedens in Münster das G7-Außenminister-Treffen statt.
Daher ruft ein breites Bündnis aus der Klima- und Umweltbewegung unter dem Motto „Global climate justice – Die Welt gehört nicht nur den G7!“ zu einer Demonstration am 03.11.2022 um 16.00 Uhr auf, um den Mächtigen deutlich zu machen, dass eine ausschließlich an den Interessen der G7-Staaten orientierte Umwelt- und Außenpolitik das Ziel einer globalen Klimagerechtigkeit verfehlen muss.
Gastredner bei der Auftaktveranstaltung am Schloss: Prof. Dr. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme und Gründungsmitglied der „Scientists for future“
(Weitere Informationen über Volker Quaschning auch hier und hier der youtube-Kanal!)
Der Westfälische Friede, der 1648 in Münster und Osnabrück geschlossen worden ist, gilt als erster sog. Verhandlungsfrieden. Der Friede von Münster und Osnabrück wurde zum Vorbild für spätere Friedenskonferenzen, da er dem Prinzip der Gleichberechtigung der Staaten, unabhängig von ihrer tatsächlichen Macht, zur Durchsetzung verhalf.
Genau dieses Prinzip missachten Frau Baerbock – als einladende Ministerin – und die G7-Staaten in eklatanter Weise, wenn in Münster laut Programm über globale Klimafragen verhandelt werden soll, aber nicht alle Staaten – und vorallem die Länder des globalen Südens – mit am Tisch sitzen. Wir würden uns wünschen, dass der Westfälischen Frieden wirklich zum Vorbild genommen und nicht nur als historischer Raum in Münster genutzt werden würde, um mit allen beteiligten Ländern und Staaten in einem gleichwürdigen Dialog Lösungen für die Probleme der Umwelt-, Außen- und Sicherheitspolitik zu finden, die die Menschen in allen Ländern dieser Erde angehen und betreffen.
Schon heute leiden die Menschen in den Ländern des globalen Südens am meisten unter den Folgen des Klimawandels, obwohl historisch die heutigen G7-Länder für rund ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich sind. Daher müssen die in Glasgow beschlossenen 100 Milliarden US-Dollar für die Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen und -schäden nun auch endlich an die Entwicklungsländer gezahlt werden.
Global Climate Justice – Diese Welt gehört nicht nur den G7!
Diese Welt gehört allen, die auf ihr leben!
Unsere Kritik:
- 7 Außenminister*innen „beraten“ über Klimafragen, statt 193 Vertreter*innen aller Staaten der Erde.
- 7 Wirtschaftsmächte sind hauptverantwortlich für die Erderwärmung durch Verfeuerung fossiler Rohstoffe.
- 7 Staaten, in denen 10 % der Weltbevölkerung leben, die aber seit 1850 ein Drittel der globalen Emissionen produziert haben, die den Klimawandel auslösen, der alle betrifft.
- 7, die versprochen haben, dem globalen Süden jährlich 100 Mrd $ für den Kampf gegen den Klimawandel zu zahlen, aber dies bisher nicht eingelöst haben.
- 7, die sich untereinander beraten und andere ausschließen! Das verkennt die globale Dimension der Klimakatastrophe und missachtet die Menschenwürde derer, die schon heute am meisten unter den Folgen der Erderwärmung leiden.
Unsere Forderungen:
- Wir fordern die Beteiligung aller Staaten!
- Wir fordern einen globalen Transformationsprozess zur Beendigung der Verbrennung fossiler Energien, um die Erderwärmung zu stoppen!
- Wir fordern, dass die existierenden kolonialen Ausbeutungsstrukturen anerkannt und abgebaut werden.
- Wir fordern, dass gemäß der Menschenrechte alle Menschen gleich behandelt werden.
- Wir fordern die Abkehr von einer zerstörerischen Wachstumslogik hin zu einem an ökologischen Prozessen orientierten Verständnis.
Diese Welt gehört allen, die auf ihr leben und nicht nur den G7-Staaten!
Beiträge auf Münster Tube (hier z.B. Reden von Volker Quaschning und Vladimir Slivyak sowie den weiteren Videos)
Beitrag bei Radio Q
Beitrag in der Lokalzeit Münsterland
„Demonstrationen bei G7-Treffen in Münster friedlich“ (WN)
„Weniger Protestierende als erhofft“ (taz)
„G7-Treffen: 2000 Aktivisten demonstrieren in Münster (WAZ)
„Demonstrationen bei G7-Treffen in Münster friedlich“ (RTL)
Im Vorfeld: „Protest gegen russisches Uran“ (taz)