




Uns steht ein heißer Sommer bevor. Wie auch der Klimaentscheid Münster fordern wir deshalb von der Stadt Münster Sofortmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung:
Der Klimawandel ist sichtbar geworden – schon am ersten Mai wurden jüngst 28°C statt der früher durchschnittlichen 16°C erreicht. Maßnahmen zum Hitzeschutz gewinnen somit rasant an Bedeutung (1).
Die Stadt hat – von der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbemerkt – einen Hitzeaktionsplan herausgegeben. Die dort angekündigten Schritte sollen oft erst im Laufe der Zeit umgesetzt werden. Das reicht für einen umfassenden Bevölkerungsschutz nicht. Deshalb fordern wir diese Sofortmaßnahmen:
1. Verteilung mehrsprachiger Flyer mit Hinweisen zum Umgang mit Hitze und den
bestehenden Angeboten in der Stadt an alle Haushalte.
2. Eine stadtweite, auffällige Werbung für die Refillstationen und die kurzfristige Installierung von Trinkwasserspendern an besonders belebten und hitzegefährdeten Orten im Stadtgebiet
3. Einen aktiven Schutz vor Hitze auf den öffentlichen Kinderspielplätzen und den Schulhöfen– zeitnah in Form von Sonnensegeln, parallel für die kommenden Jahre in Form von Baumpflanzungen – und die Installierung von Wasservernebelungsanlagen.
4. Aufstellen zusätzlicher Ruhebänke an verschatteten Plätzen und Straßen.
5. Die Einrichtung und Öffnung von gekühlten Schutzräumen über die Stadt verteilt und vor allem in der Innenstadt
6. Lange Hitzewellen mit tropischen Nachttemperaturen, die zunehmend auftreten werden, belasten nachweislich auch psychisch. So steigt beispielsweise in Hitzewellen das Suizidrisiko an (2). Deshalb fordern wir eine Hitze-HotLine und einen Beratungsnotdienst für Betroffene, um einer Häufung psychischer Krisen und Notlagen vorzubeugen.

Quellen:
1.Winklmayr C, Matthies-Wiesler F, Muthers S, Buchien S, Kuch B et al. (2023) Hitze in Deutschland: Gesundheitsrisiken und Präventionsmaßnahmen. J Health Monit 8(54): 3-34-DOI 10.25646/11645
2. Gebhardt N, van Bronswijk K, Bunz M, Müller T, Niessen Pet al. (2023) Scoping Review zu Klimawandel und psychischer Gesundheit in Deutschland – Direkte und indirekte Auswirkungen, vulnerable Gruppen, Resilienzfaktoren. J Health Monit 8(54): 132-161. DOI 10.25646/11650