Betriebsergebnis als Bilanzergebnis

dargestellt, um wirtschaftliche Situation

zu verschleiern

Pressemitteilung des Aktionsbündnisses „FMO-Ausstieg jetzt!“ zum FMO-Jahresergebnis 2022 – 06.06.2023

Wiederum versucht die Geschäftsführung des Flughafens Münster-Osnabrück (FMO) durch manipulative Berichte die wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu vernebeln. Im Jahr 2022 sei ein „positives Betriebsergebnis“ erzielt worden, so heißt es auf der Homepage der GmbH.*) Nicht erwähnt wird dagegen das von unabhängigen Wirtschaftsprüfern zu bestätigende und für die längerfristige wirtschaftliche Überlebensfähigkeit eines Unternehmens maßgebliche Bilanzergebnis. 

In der regionalen Presse lesen wir: „FMO schreibt erstmals seit zehn Jahren wieder schwarze Zahlen“. Daran ist etwa so viel wahr, als dass in der Bilanz auch negative Zahlen schwarz gedruckt werden. Es wird offensichtlich darauf gesetzt, dass der Unterschied zwischen dem Bilanzergebnis, also Gewinn oder Verlust, und der Kennzahl „Betriebsergebnis“ wenig bekannt ist. Das Betriebsergebnis ist der Erlös, bevor Steuern, Abschreibungen und Zinsen abgezogen werden. Es stellt nicht das wirtschaftliche Ergebnis dar – und das ist wahrscheinlich für den FMO nach wie vor dramatisch im negativen Bereich. Offensichtlich setzt Prof. Rainer Schwarz aber darauf, dass die Ratsmitglieder diesen Unterschied nicht bemerken. 

Für die Eigentümer eines Unternehmens, in diesem Fall die angrenzenden Städte und Landkreise, sind die erwirtschafteten Verluste maßgebend, die am Ende wiederum aus Steuergeldern ausgeglichen werden müssen. Allein in den letzten 10 Jahren betrug der Zuschuss aus kommunalen Kassen durchschnittlich 10 Mio. Euro pro Jahr und weitere Finanzhilfen sind für die kommenden Jahre im bereits verabschiedeten Finanzierungskonzept 2.0 fest eingeplant. 

Tatsächlich hat der Flughafen nur in einem einzigen Jahr keinen Verlust gemacht, das war 2011. Aktuell heißt es von Geschäftsführer Rainer Schwarz „Wir schreiben erstmals seit zehn Jahren wieder schwarze Zahlen.“**) Mit anderen Worten: in den letzten zehn Jahren war selbst das Betriebsergebnis negativ. Im Oktober 2020 ließ das Unternehmen verlauten, es habe in den vergangenen 25 Jahren insgesamt 18 Mal ein positives Betriebsergebnis erzielt, was ebenfalls eine täuschende Darstellung war, um den Eindruck zu erwecken, der FMO habe Gewinn erwirtschaftet. 

Wir fragen uns, warum die Anteilskommunen weiterhin an einem Geschäftsführer festhalten, der regelmäßig mit irreführenden Darstellungen die Entscheidungen der Räte zu beeinflussen sucht? Warum werden einzelne Kennziffern aus einer Bilanz veröffentlicht, gleichzeitig aber die vollständige Bilanz mit der Gewinn- und Verlustrechnung zurückgehalten? 

*): https://www.fmo.de/artikel/flughafen-muenster-osnabrueck-mit-positivem-betriebsergebnis/ 

**): https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/fmo-schreibt-erstmals-seit-zehn-jahren-wieder-schwarzezahlen-44847803