Pressemitteilung des Aktionsbündnisses “FMO-Ausstieg jetzt!” vom 06.09.2022

Mit Interesse verfolgte das Bündnis „FMO-Ausstieg jetzt!“ das Streitgespräch zwischen Dr. Jennifer Sobiech-Wolf und Prof. Rosemarie Tüpker von den Scientists for Future Münster und Prof. Rainer Schwarz, Geschäftsführer des FMO, zur Zukunft des Flughafens Münster-Osnabrück am 24.08.2022

Die Vertreterinnen der Scientists for Future stellten mit „EnBioLa“ ein Alternativkonzept für die Nutzung der Flächen und Gebäude des derzeitigen Flughafengeländes vor und betonten insbesondere die interessante Möglichkeit, die Region mit erneuerbarem Strom und lokal produzierten Lebensitteln zu versorgen sowie zukunftssichere Arbeitspätze zu schaffen. 

Demgegenüber stand Prof. Schwarz mit der Betonung zukünftiger Prognosen für Fluggastzahlen und die mögliche wirtschaftliche Entwicklung des Flughafens. 

„Wenig überraschend versuchte Herr Prof. Schwarz hierbei zu vermeiden, die Empfehlung des jüngst erstellten Gutachtens über den FMO, einen Teil der Angestellten zu entlassen, um den Flughafen wirtschaftlicher betreiben zu können, zu erwähnen; hierauf wiesen die Scientist for Future hin.“, so Klaus Schwietz vom Aktionsbündnis.

„Was uns bei diesem Gespräch – wie auch in der gesamten Kommunikation um den FMO – immer wieder erstaunt“ – so Martin Kohnen vom Aktionsbündnis – „ist die Tatsache, dass alle Flughafenbefürworter:innen hartnäckig davon ausgehen, dass sich in den nächsten Jahren keine Veränderung ergeben wird. Die dramatisch hereinbrechende Klimakrise, die – viel schneller als erwartet – mit aller Wucht auch hier bei uns sichtbar wird, wird genauso ignoriert wie das zunehmende Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung des Klimaschutzes. Ignoriert werden die Vorgaben des Klimaschutzgesetzes (KSG), die auch Kommunen und Landkreise zur Einhaltung der Ziele verpflichten. Im Bereich Verkehr werden die verbindlichen Minderungsziele des KSG nicht nur nicht eingehalten, sondern im Gegenteil, der Ausstoß von Treibhausgasen steigt weiter.

Den meisten Menschen ist absolut bewusst, dass Fliegen die klimaschädlichste Fortbewegungsart ist, und der Trend, das eigene Verhalten klimafreundlicher zu gestalten, ist erfreulicherweise nicht mehr zu übersehen.

Was wir deshalb nicht verstehen können: Warum wird das in keiner Prognose, in keiner Annahme bezogen auf die Prognosen zum FMO auch nur ansatzweise einbezogen?“

„Wir würden uns wünschen“, ergänzt Stefan Wilker, „dass die Verantwortlichen insbesondere in den Anteilskommunen endlich die Realität mit berücksichtigen und die Prognosen zum FMO unter diesem Gesichtspunkt kritisch überprüfen. Wir brauchen in der heutigen Zeit die Flächen des FMO dringend für grüne Energieproduktion und können uns klimaschädliche Billigfliegerei einfach nicht mehr leisten. Es wird Zeit, den FMO in den Landeanflug zu bringen.“