Krisenthema: Verkehr

2019 pendelten jeden Tag ca. 175.000 Menschen nach Münster, Tendenz NRW ist ein Land des Pendlerverkehrs. So pendelten 2019 beispielsweise jeden Tag ca. 175.000 Menschen nach Münster, Tendenz steigend. Zu den Hauptverkehrszeiten sind Bus und Bahn vollgestopft, der Verkehr auf den Straßen allerdings auch: Trotzdem entscheiden sich viele Bewohner:innen aus der ländlichen Umgebung jeden Tag gegen den ÖPNV und für den motorisierten Individualverkehr. Verständlich, denn dort, wo Bahnen nie und Busse nur sehr selten halten, ist man geradezu gezwungen, ein Auto zu nutzen. Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach gaben 75 Prozent der Befragten an, der PKW sei für sie ein unverzichtbares Mobilitätsmittel [1].

Und während knapp 40% der Menschen in (Groß)städten ihr Auto (mehrmals) täglich nutzen, sind es in Dörfern noch mehr als 60 % [1]. Dies zeigt, dass es endlich bessere Bus- und Bahnverbindungen sowie neuere Konzepte wie “car sharing” auf dem Land geben muss. Aber der Weg bis dahin ist weit. Einen bizarren Einblick bietet ein Beitrag des WDR aus Bayern aus dem Jahr 2021 [5]: Um mit dem Bus ins 6 km weit entfernte Nachbardorf zu gelangen, musste das Reportage-Team eine mehrstündige Odyssee bestreiten. Insgesamt zurückgelegte Strecke: 70 km. “Nah”verkehr scheint auf dem Land noch eine relative Größe zu sein und das gilt für Bayern wie für NRW.

Wie kommen wir dorthin, was unser Nachbarland Luxemburg schon lange geschafft hat? Fantastische Bus- und Bahnverbindungen und das zum unschlagbaren Fahrpreis von Null Euro. Ja, richtig! In Luxemburg ist der ÖPNV für alle Bürger:innen kostenfrei. Natürlich kann man Luxemburg nicht 1:1 mit Deutschland oder NRW vergleichen, allerdings ist die Vorstellung für viele Menschen attraktiv, den öffentlichen Nahverkehr gratis nutzen zu können. Her mit dem kostenfreien ÖPNV! Dafür bedarf es einer Umlage der Kosten auf die Allgemeinheit und einen erheblichen Ausbau des Nahverkehrs.

Unsere Regierung scheint diese Wünsche der Bevölkerung jedoch – nicht so richtig – verstanden zu haben und scheint stattdessen momentan folgendes Konzept zu verfolgen: so richtig aufs Gaspedal treten – und gleichzeitig auf die Bremse! Klingt paradox? Ist es auch! Seit Jahrzehnten investiert das Landesverkehrsministerium in neue Straßen für den Individualverkehr. Nun wurde endlich das Budget für den Ausbau des Schienenverkehrs angehoben – das Budget für den Straßenausbau allerdings auch und zwar erheblich [2,3].

Damit wird weiter rückwärtsgewandte Mobilität gefördert und behindert die Fahrt in die Zukunft. Da überrascht es nicht, dass gerade der Verkehrssektor seine Treibhausgasemission in den vergangenen Jahren nur unwesentlich senken konnte und den Emissionsreduktionszielen bis 2030 von allen Sektoren am weitesten hinterherhinkt [4].

Zur anstehenden Landtagswahl präsentieren die Parteien in ihren Wahlprogrammen verschiedene Konzepte wie sich der ÖPNV der Zukunft darstellen könnte und es wird deutlich, welchen Stellenwert dieser bei den Überlegungen der Parteien einnimmt.

Machen Sie sich selbst ein Bild davon und entscheiden Sie sich am 15.05. für ein Konzept, das Sie überzeugt und der Bedeutung des ÖPNV gerecht wird.

Denn eines ist klar: Nur wenn der ÖPNV von den Menschen als eine echte, brauchbare Alternative zum Auto wahrgenommen wird, kann seine Position als umweltverträglicher Verkehrsträger für die Zukunft gesichert und ausgebaut werden.

Kurz gesagt

Die Deutschen lieben ihr Auto – auch wenn der Verbrenner einer der Hauptverursacher von CO2 ist. Laut dem Institut für Demoskopie Allensbach halten 75 Prozent der Befragten das Auto für unverzichtbar. Gerade auf dem Land, wo Bahnen nie und Busse nur sehr selten halten, ist man geradezu gezwungen, ein Auto zu nutzen. Für eine echte Verkehrswende müsste demnach die Infrastruktur für Bus und Bahn massiv ausgebaut werden. Doch seit Jahrzehnten investiert unser Verkehrsministerium vor allem in neue Straßen für den Individualverkehr. Zwar wurde nun endlich das Budget für den Ausbau des Schienenverkehrs angehoben – das Budget für den Straßenausbau im gleichen Zuge allerdings auch und zwar erheblich…

Quellen

[1] https://www.acatech.de/wp-content/uploads/2019/05/acatech_Studie_Mobilitaet_Grafiken_final2_060519.pdf

[2] https://www.land.nrw/pressemitteilung/strassenerhaltungsprogramm-2022-rekordsumme-fuer-die-grundhafte-und-nachhaltige

[3] https://www.land.nrw/pressemitteilung/ausbau-der-oepnv-offensive-land-gibt-zusaetzlich-928-millionen-euro-fuer-mehr

[4] https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/treibhausgasemissionen-stiegen-2021-um-45-prozent

[5] https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/odyssee-auf-dem-land-100.html

…und wenn Sie nun wirklich Abgeordnete kontaktieren möchten:

Wahlkreis 83 (Münster I – Steinfurt IV, nördliches Münster mit Altenberge)

NameParteiE-Mailadresse
Simone WendlandCDUkontakt@simone-wendland.nrw
Bibiane BenadioSPDBibiane.benadio@spd-muenster.de
Maximilian KemlerFDPkemler@fdp-ms.de
Ernst WißmannDie Parteiinfo@die-partei-muenster.de
Josefine PaulGrünejosefine.paul@landtag.nrw.de Münsteraner Büro: raphaela.bluemer@landtag.nrw.de 
Katharina GeukingDie Linkegeuking@linksfraktion-muenster.de
Lara NeumannVoltlara.neumann@volteuropa.org

Wahlkreis 84 (Münster II)

NameParteiE-Mailadresse
Teresa KüppersCDUkueppers@cdu-muenster.de
Sandra BeerSPDNur Kontaktformular: https://www.sandra-beer.de/kontakt/
Martin GerhardyFDPgerhardy@fdp.mg-ms.de
Dr. Robin KorteGrünekorte@gruene-muenster.de
Ulrich ThodenDie Linkethoden@linksfraktion-muenster.de
Heidi PelsterDie Parteischatzmeisterin@die-partei-muenster.de (Heidi Pelster ist die  Schatzmeisterin)
Victor SchmidtMSPinfo@moderne-soziale.de
Martin GrewerVoltMartin.grewer@volteuropa.org

Wahlkreis 85 (Münster III – Coesfeld III, westliches Münster mit Havixbeck und Nottuln)

NameParteiE-Mailadresse
Dr. Julian AllendorfCDUmail@julian-allendorf.de
Thomas KollmannSPDkollma@muenster.de
Linda BelauFDPbelau@fdp-ms.de
Dorothea DeppermannGrünedeppermann@gruene-muenster.de
Joshua Samuel StrackDie Linkeinfo@die-linke-muenster.de
Ulrich HillDie Parteiinfo@die-partei-muenster.de
Dr. Torsten StöltingVoltTorsten.stoelting@volteuropa.org  

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