Krisenthema: Flächenversiegelung

Die Umwandlung von Freifläche in Siedlungen und Verkehrswege wird als „Flächenverbrauch“ bezeichnet. Flächenverbrauch umfasst versiegelte und unversiegelte Flächen. Versiegelte Flächen sind z. B. betoniert, asphaltiert oder gepflastert. Dadurch wird der Boden luftdicht und wasserdicht abgedeckt. 

50 bis 70 % Prozent aller Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland sind auf diese Weise vollständig versiegelt. Das führt zu diversen Nachteilen: 

1) Die Flächen sind als Acker- und Weideflächen, d. h. für landwirtschaftliche Nutzung und Versorgung der Bevölkerung dauerhaft verloren. Während sie versiegelt sind, kann dort bereits nichts angebaut werden. Aber auch wenn sie entsiegelt werden sollten, sind sie für lange Zeit nicht mehr nutzbar. In einem Boden, der von Luft und Wasser abgeschlossen ist, gehen auf Dauer alle nützlichen kleinen Lebewesen („Bodenfauna“) zugrunde, die einen Boden fruchtbar halten und neuen fruchtbaren Boden produzieren. 

Die Flächenversiegelung ist nicht vollständig umkehrbar. Meist bleiben auch bei einer Entsiegelung Reste von Beton, Asphalt oder Kunststoff im Boden. Schlimmer aber wirkt sich aus, dass die Kleinstlebewesen im Boden  sich nur über sehr lange Zeiträume wieder dort ansiedeln und vielleicht nie wieder ihre ursprüngliche Qualität erreichen. 

2) Auf den Flächen kann kaum noch Wasser versickern. Die Grundwasservorräte können dort nicht aufgefüllt werden. Außerdem steigt das Risiko, dass es bei starken Regenfällen zu Überschwemmungen kommt, weil die Kanalisation dann örtlich die Wassermassen nicht mehr fassen kann.

3) In versiegelten Böden kann kein Wasser verdunsten, weshalb sie im Sommer nicht zur Kühlung des Bodens und der Luft beitragen können. Auf versiegelten Flächen können während der Versiegelung keine Pflanzen wachsen, die normalerweise ebenfalls durch Verdunstung und Schatten zur Kühlung beitragen. Die versiegelten Flächen können also auch keine Frischluftschneisen in überhitzte Städte mehr bilden. Bereiche mit frischer Luft, Ruhe und Erholung gehen (dauerhaft) verloren. 

Es gilt daher, die Versiegelung von Flächen unbedingt so gering wie möglich zu halten! 

Die Bundesregierung hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Verbrauch neuer Flächen für Siedlungen und Verkehr auf unter 30 Hektar pro Tag zu verringern (aktuell liegt er deutschlandweit je nach Quelle zwischen 52 und 66 Hektar pro Tag, das sind etwa 73 bzw. 92 Fußballfelder täglich). 

Dieses Ziel möchte grundsätzlich auch die Landesregierung NRW unterstützen und einen angemessenen Beitrag leisten, denn hierzulande wurden in den letzten Jahren allein bereits ca. 6 Hektar (8 Fußballfelder) täglich für Siedlung und Verkehr verbraucht. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nimmt inzwischen bereits einen Anteil von rund 23,5 % an der gesamten Landesfläche NRW ein. Doch die Landesregierung scheitert an der praktischen Umsetzung ihrer eigenen Zielsetzung! 

Zwar fällt den Kommunen die Schlüsselrolle bei der Verringerung der Flächenversiegelung zu, weil sie bei ihren Entwicklungsplanungen und städtebaulichen Maßnahmen oder auch der Ausweisung neuer Baugebiete die wesentlichen Entscheidungen treffen. Aber auch das Land kann bereits mit Vorgaben in die richtige Richtung weisen: im Landesentwicklungsplan! Dieser wurde 2019 überarbeitet, aber dabei leider zugunsten der sogenannten „Entfesslung räumlicher Entwicklungspotenziale“ massiv verschlechtert. 

Die Landesregierung muss daher den Landesentwicklungsplan dringend grundlegend überarbeiten und strenge Anforderungen an neuen Flächenverbrauch stellen. Der Flächenverbrauch und ganz besonders die Flächenversiegelung muss so schnell wie möglich so weit wie möglich reduziert werden! 

Dabei können Sie helfen: Wählen Sie eine Partei, die in ihr Wahlprogramm aufgenommen hat, den Anteil an versiegelter Fläche drastisch und langfristig zu verringern! 

Kurz gesagt

Über 10 % der Fläche von NRW ist „versiegelt“, also zum Beispiel asphaltiert oder betoniert. Dadurch kann auf dieser Fläche kein Wasser mehr versickern – bei Starkregen kommt es so zu Überschwemmungen. Aber auch der Boden ist dauerhaft beschädigt und nie wieder so fruchtbar wie zuvor. 

Die Landesregierung kann durch ihren Landesentwicklungsplan die Flächenversiegelung verringern. 

Wählen Sie deshalb bei der Landtagswahl am 15.05.2022 eine Partei, laut deren Wahlprogramm die Flächenversiegelung gebremst werden soll. 

…und wenn Sie nun wirklich Abgeordnete kontaktieren möchten:

Wahlkreis 83 (Münster I – Steinfurt IV, nördliches Münster mit Altenberge)

NameParteiE-Mailadresse
Simone WendlandCDUkontakt@simone-wendland.nrw
Bibiane BenadioSPDBibiane.benadio@spd-muenster.de
Maximilian KemlerFDPkemler@fdp-ms.de
Ernst WißmannDie Parteiinfo@die-partei-muenster.de
Josefine PaulGrünejosefine.paul@landtag.nrw.de Münsteraner Büro: raphaela.bluemer@landtag.nrw.de 
Katharina GeukingDie Linkegeuking@linksfraktion-muenster.de
Lara NeumannVoltlara.neumann@volteuropa.org

Wahlkreis 84 (Münster II)

NameParteiE-Mailadresse
Teresa KüppersCDUkueppers@cdu-muenster.de
Sandra BeerSPDNur Kontaktformular: https://www.sandra-beer.de/kontakt/
Martin GerhardyFDPgerhardy@fdp.mg-ms.de
Dr. Robin KorteGrünekorte@gruene-muenster.de
Ulrich ThodenDie Linkethoden@linksfraktion-muenster.de
Heidi PelsterDie Parteischatzmeisterin@die-partei-muenster.de (Heidi Pelster ist die  Schatzmeisterin)
Victor SchmidtMSPinfo@moderne-soziale.de
Martin GrewerVoltMartin.grewer@volteuropa.org

Wahlkreis 85 (Münster III – Coesfeld III, westliches Münster mit Havixbeck und Nottuln)

NameParteiE-Mailadresse
Dr. Julian AllendorfCDUmail@julian-allendorf.de
Thomas KollmannSPDkollma@muenster.de
Linda BelauFDPbelau@fdp-ms.de
Dorothea DeppermannGrünedeppermann@gruene-muenster.de
Joshua Samuel StrackDie Linkeinfo@die-linke-muenster.de
Ulrich HillDie Parteiinfo@die-partei-muenster.de
Dr. Torsten StöltingVoltTorsten.stoelting@volteuropa.org  

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Autor:innen

Dieser Text wurde von Autor:innen folgender Initiativen entworfen:

  • Fridays For Future Münster
  • Parents for Future Münster
  • BUND Münster
  • Greenpeace Münster