Ein Leserbrief von Christian Ladleif
(als Reaktion auf eine Erklärung von Oberbürgermeister Markus Lewe und vier Landräten der Münsterland-Kreise zur Münsteraner Verkehrspolitik.)
Die Landräte empören sich also über eine engstirnige Verkehrspolitik in Münster. Das nimmt mittlerweile anachronistische Züge an, wenn sich die nun zu Wort melden, die die Verkehrsprobleme in Münster und im Umland zu verantworten haben. Allesamt Mitglieder der CDU (mit Ausnahme des parteilosen Martin Sommer) haben sie Jahrzehnte lang eine Verkehrspolitik betrieben, die das Auto in den Mittelpunkt stellte und fleißig dabei mitgewirkt, dass Bahnstrecken stillgelegt und der ÖPNV vernachlässigt wurde. Das nenne ich engstirnig, wenn man nur auf ein Pferd setzt.
Auch die IHK kommt zu dem Ergebnis, dass das „Straßennetz der Stadt für die hohe Anzahl der mit dem Auto anreisenden Berufspendler und InnenstadtbesucherInnen nicht ausgelegt ist.“ Statt sich massiv für den Ausbau des ÖPNV stark zu machen und sich an der Finanzierung von Buslinien und Zubringern zu den Bahnhöfen im Umland zu beteiligen, fällt den Landräten nichts Besseres als eine Verkehrspolitik von Gestern ein.
Da unser Oberbürgermeister mit gezeichnet hat, muss sich die Münsteranerin und der Münsteraner schon fragen, ob er die Interessen der CDU oder die Interessen seiner BürgerInnen vertritt. Er wäre klug beraten seine Ankündigungen auf Städtetagen zu einer Verkehrswende, Taten folgen zu lassen.
* Hier von den Westfälischen Nachrichten (Zugriff nur mit Abo) und hier von den Grünen veröffentlicht.
Der Leserbrief wurde im RUMS-Brief vom 14.12.21 zitiert und veröffentlicht (Zugriff nur mit Abo).