Am 13.11 2024 findet die feierliche Verleihung des Mission Labels der EU an die Stadt Münster im Atlantic Hotel statt. Damit sollen die Verdienste der Stadt um die Bewältigung des Klimawandels gewürdigt werden. Dazu folgende Stellungnahme:

Wir, die 4-Future-Bewegung in Münster, gratulieren der Stadt zur Verleihung des Mission Labels durch die EU. Mit dieser Preisverleihung ist für die 4-Future-Bewegung das Versprechen,
ja die feste Zusage, verbunden, Vorreiterin im Klimaschutz sein zu wollen.

Jahrelang haben wir demonstriert, auf die Erkenntnisse der Wissenschaft hingewiesen und positive Ratsbeschlüsse herbeigeführt. Lange genug haben wir auf die Kraft der wissenschaftlichen
Erkenntnisse vertraut und naiv geglaubt, dass diese stark genug sind, um die
Menschen zum schnellen Handeln zu bringen. Leider fehlt der Politik der Mut. Deshalb werden
wir weiterhin eine konsequente Klimapolitik einfordern.

Wir sind enttäuscht darüber, dass in den letzten Jahren, die positiven Ratsbeschlüsse seitens der
Verwaltung nicht umgesetzt wurden. Statt wirksame Maßnahmen zu ergreifen, begnügt sich die
Stadt mit der Beauftragung von Studien und mit neuen Etiketten und Auszeichnungen. So ist es
nicht erstaunlich, dass seit 2019 der CO2-Ausstoß nur um 2% zurückgegangen ist.

Die EU, die dieses Label ausgeschrieben hat, verfolgt eine ähnliche Politik, indem man großartige
Schritte zur Einhaltung der in Paris beschlossenen 1,5-Grad-Grenze verkündet und 3 Schritte vor
-Green Deal- und mindestens 2 Schritte zurück geht, also die Vorhaben verwässert.

Damit befindet sich Münster leider in bester europäischer Gesellschaft. Man signalisiert
Bereitschaft, die Klimakrise zu bekämpfen, konkrete wirklich wirksame Taten fehlen jedoch (z.B.
Verkehrswende, Landwirtschaft, Flächenversiegelung, Aufforstung…)

Wir, die 4Future Klimagruppen in Münster, fordern von der Stadt dagegen eine entschlossenere,
konsequentere, den Erfordernissen des Klimawandels gerecht werdende Politik. Dies ist
insbesondere vor dem Hintergrund drängend, dass vor der anstehenden COP29 von dem
realistischen Szenario einer 2,7°C-Klimaerwärmung derzeit wissenschaftlich ausgegangen wird
und die Ambitionen des Pariser Klimakommens somit als gescheitert angesehen werden müssen.
Die sozial-ökologische Transformation und auch die Anpassung an die Klimakrise geht zu
langsam vonstatten angesichts der Dringlichkeit, die diese drohende Katastrophe verlangt.

Wir unterstützen die Maßnahmen der Stadt, wenn sie schnell kommen, sinnvoll sind und es nicht
nur wie bisher bei den Ankündigungen bleibt.
Wir freuen uns über die neuesten Beschlüsse einen Klimahaushalt zu erstellen, der mit einem Monitoring verbunden ist und hoffen, dass es nicht nur bei Ankündigungen bleibt, sondern dass der Mut zum Handeln gefunden wird.
Vielleicht ist das Mission Label nicht nur eine Aufforderung zum „so Weitermachen“,
sondern wird zu einem Zeichen des Aufbruchs.