Pressemitteilung: Aktionsbündnis FMO-Ausstieg jetzt! 18. August 2023

Bündnis organisiert eine Online-Infoveranstaltung am 6. September 2023 um 20 Uhr

Ein Gutachten für weitere Steuermittel für den Flughafen Münster-Osnabrück, neue Elektroflieger, und macht der FMO auf einmal Gewinn? Ist da was dran?

Die letzten Schlagzeilen klingen vielversprechend:

Die Bremer Firma Evia Aero überlegt, nach abgeschlossener Entwicklung neue Elektro-Kleinflugzeuge am FMO zu stationieren. Die Betreiber des FMO überlegen gleich einen Solarpark dafür zu bauen. „Bis zu 9 Passagiere sollen diese Flugzeuge transportieren können, mit einer Reichweite von 250-500 Kilometer. Dafür braucht erstens niemand ein Flugzeug und zweitens bleibt das Hauptgeschäft des FMO der klimaschädliche Massentranport in herkömmlichen Flugzeugen“, sagt Jürgen Kemper vom Aktionsbündnis FMO-Ausstieg.jetzt. „Was hier gefeiert wird, ist Greenwashing, mit einem Batteriespielzeug für wenige sehr vermögende Menschen. Es ist keine Wende in der Luftfahrt, sondern der Versuch der Flughafenlobby, sich als zukunftsorientiert und umweltbewusst darzustellen, obwohl die faktische Basis dafür fehlt.“

Kritik an den jährlich nötigen Steuermitteln (so sind es im Schnitt der letzten zehn Jahre rund 10 Millionen Euro/Jahr), die der FMO für seinen stets defizitären Weiterbetrieb benötigt, wischt dessen Geschäftsführung gerne mit einem Gutachten aus 2022 und den dort beschriebenen hohen Kosten einer Schließung des FMO weg. „Trotz des klaren Auftrags hat sich das Gutachten überhaupt nicht mit der Frage befasst, wie Infrastruktur und Gelände ohne Flugverkehr sozial- und klimaverträglich weiter genutzt werden können“, erklärt Ruth Beckwermert vom Aktionsbündnis. „Außerdem werden die Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft im Gutachten nicht konkret untersucht. Auch eine eventuell sinkende Nachfrage – aufgrund steigender Kosten für die klimaschädlichen Emissionen oder von Verhaltensänderungen angesichts der Klimakrise – fehlen in dem Gutachten. Außerdem sind die sonstigen Umweltbelastungen wie Fluglärm nicht bedacht – lediglich die hohen Kosten einer Schließung ohne Nachnutzung. Hier ist die Politik gefordert. Es geht darum, statt immer weiter unsere Steuergelder zum FMO zu überweisen, ein Modell für eine soziale und klimafreundliche Nutzung des Geländes zum Beispiel als Energiepark nach dem Vorbild Saerbecks zu entwickeln. Ein ‚Weiter so‘ führt nur dazu, dass die Verluste für die öffentliche Hand immer weiter steigen.“

Im Juni schrieb die Neue Osnabrücker Zeitung: „FMO schreibt erstmals seit zehn Jahren wieder schwarze Zahlen“. Ein Taschenspielertrick, denn hier wird das Betriebsergebnis als Bilanzergebnis dargestellt. „An den ’schwarzen Zahlen‘ ist in etwa so viel wahr, als dass in der Bilanz auch negative Zahlen schwarz gedruckt werden“, erklärt Axel Stoffers vom Aktionsbündnis. „Es wird offensichtlich darauf gesetzt, dass der Unterschied zwischen dem Bilanzergebnis, also Gewinn oder Verlust, und der Kennzahl ‚Betriebsergebnis‘ wenig bekannt ist. Das Betriebsergebnis ist der Erlös, bevor Steuern, Abschreibungen und Zinsen abgezogen werden. Es stellt nicht das wirtschaftliche Ergebnis dar. Für die Eigentümer eines Unternehmens, in diesem Fall die angrenzenden Städte und Landkreise, sind die erwirtschafteten Verluste maßgebend, die am Ende wiederum aus Steuergeldern ausgeglichen werden müssen.“

„Es gibt Gesprächsbedarf und schon bald geht es wieder los, dass die Eigentümerkommunen neue Gelder freigeben sollen. Wann hört das auf und die knappen Steuermittel werden endlich für die Förderung klimafreundlicher Alternativen aufgewendet?“, fragt Klaus Schwietz.

Wir laden alle interessierten Menschen zu einer digital stattfindenden Infoveranstaltung am 6. September 2023 um 20 Uhr ein. Hier informieren wir auch über die Kampagne ‚Flughafen Münster Osnabrück nachhaltig transformieren‚, Umnutzung des FMO als Chance.

Um besser organisieren zu können, bitten wir um eine Anmeldung unter veranstaltung@fmo-ausstieg.jetzt. Danach erhalten Sie die Zugangsdaten.

Kontakt und Rückfragen: Klaus Schwietz

Telefon: 0152-53806824

E-Mail: klaus.schwietz@gmx.de

Info: https://fmo-ausstieg.jetzt/

Infoveranstaltung digital am 06.09.2023, 20 Uhr.

Anmeldung unter veranstaltung@fmo-ausstieg.jetzt, danach erhalten Sie die Zugangsdaten.