
Bilder geben Einblick in Protestgeschichte
Was bedeutet es, anarchistisch mit der Klimakrise umzugehen? – Diese Frage klärt Ende Gelände bei einem Vortrag am Sonntag, 13. April, um 17.30 Uhr, im Specops. Die Zuhörer erwartet erst eine Analyse der Ursachen von Klimakatastrophe und Mitweltzerstörung. Danach geht es darum, wie eine anti-autoritäre Klimarevolte aussehen kann. Zum Abschluss gibt es bei einem Essen auf Spendenbasis Gelegenheit zur Diskussion. Der Vortrag eröffnet die Fotoausstellung „Bewegung für Klimagerechtigkeit“. Die Schau mit Bildern von Tim Wagner ist bis Ende Mai im SpecOps zu sehen.
Die Fotografien der Ausstellung entstanden zwischen 2015 und 2023. Sie zeigen die Aktionen der Klimabewegungen, die stets an den Konfliktlinien der Gesellschaft stattfinden. Die Bilder sind sowohl aktiver Teil der Bewegungsgeschichte, ermöglichen aber auch einen kritischen Blick die Art, wie die Proteste wahrgenommen wurden. Die Fotoausstellung umfasst
die Schwerpunkte:
1. Ende-Gelände Proteste gegen Braunkohletagebau 2015 – 2022
2. Besetzung und Räumung Hambacher Forst 2018
3. Protest gegen die A 49 und Besetzung Dannenröder Wald 2020
4. Zerstörung des Ortes Lützerath im Rheinland 2021 – 2023
Im Anschluss an den Anti-Atom-Aktivismus entwickelte sich ab 2015 eine neue Klimabewegung, die den Abbau von Kohle zur Energiegewinnung in Frage stellte. Mit spektakulären Massenaktionen des zivilen Ungehorsams, bei denen Braunkohletagebaue und Wälder besetzt wurden, rückten sie den Kohleausstieg ins öffentliche Bewusstsein.
Tim Wagner wurde zu einem solidarischen Begleiter dieser Initiativen und versuchte Ihre Aktionen fotografisch zu dokumentieren. So entstand ein umfangreiches Archiv an Fotos, die er zu einer Wanderausstellung zusammenfasste. Es ist eine Rückschau auf die Proteste, die erfolgreich zum Kohleausstieg beigetragen und gesellschaftliche Veränderungen angestoßen haben. Ausstellung und Vortrag sind Teil der Veranstaltungsreihe „1000 widerständige Orte“, zu der es bald weitere Aktionen geben wird.